Tafel 11: Alt- und Totholz

Alt- und Totholz

Ökologisch wertvoll, voller Leben

Leben im abgestorbenen Holz

Rosenkaefer mit grün-gold schillerndem Panzer

Ich bin ein Rosenkäfer und ich lebe gerne im Holz – Ich verbringe meine Kindheit am liebsten in warmen Mulmhöhlen alter Bäume oder im Garten unter dem Kompost. Aber nicht nur ich nutze abgestorbenes Holz als Lebensgrundlage. Hier wohnen auch noch viele andere Tiere und Insekten.

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Eine Illustration des Rosenkäfers Rosi erklärt den Lehrpfad in Rosenfeld
Illustration von Totholz

Totholz

Totholz ist ein wichtiger Bestandteil eines natürlichen Lebensraums, ob liegend oder stehend. Es sichert das Überleben vieler selten gewordener Arten und leistet ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität. Das Totholz dient dient auch als CO2-Speicher, da das absterbende Holz nur sehr langsam sein CO2 wieder an die Atmosphäre zurückgibt.

Wie entsteht Totholz?

An Schwachstellen in Stamm und in der Krone eines geschwächten Baums beginnen Pilze und Insekten mit der Zersetzung des Holzes. Dann folgen Spechte und  andere Vögel, die sich von den Larven der holzzersetzenden Insekten ernähren.

Illustration von Totholz

Specht

Der Zimmermeister auch für andere Tiere

Der Specht baut mehr Höhlen als er selbst benötigt. Seine Anforderungen sind hoch und so zimmert er sich seine Brutstätte selbst, bis sie für ihn perfekt ist. Manchmal eignet sich eine Höhle dann aber doch nicht so recht, und dann kann sich beispielsweise eine Kohlmeise darüber freuen, denn sie hat ein perfektes Haus ohne weitere Arbeit geliefert bekommen. Es kann sein, dass der Specht sich dann im nächsten Jahr wieder um den Weiterbau kümmert, bis die Höhle dann seinen Ansprüchen gerecht wird.

Hier siehst Du wie aus einer Spechthöhle über viele Jahre eine bis zu 4 Meter tiefe mit Mulm gefüllte Höhle wird. Diese dient als Nahrungsquelle und Schutz für zahllose Organismen.

Specht blickt aus seiner Höhle
Verschiedene Stadien einer Specht Baumhöhle auf einen Blick

Im ersten Jahr: Die Höhle entsteht. Ein Specht hat sich in das von Pilzen weich gemachte Holz eine Bruthöhle gezimmert.

Über die Jahre fault die Höhle weiter aus, sie findet viele verschiedene Mieter, wie zum Beispiel Hohltauben, Marder, Siebenschläfer, Eichhörnchen, Hornissen oder  Fledermäuse. Die Höhle ist Brutraum, Ruheplatz und Überwinterungs-Schutz in einem.

Mit der Zeit wächst die Höhle weiter und füllt sich mit Nistmaterial, Abfällen und verrottetem Holz.

Im Lauf vieler Jahre kann ein mehr als 4 m langer Hohlraum entstehen, der gut mit Mulm gefüllt ist. Bis zum völligen Zerfall dient er als Refugium für zahlreiche  seltene Kleintierarten, wie beispielsweise Hornissen, Rosenkäferlarven und -puppen.

Höhle zu verpachten

Die verlassenen oder nicht komplett fertig gestellten Spechthöhlen werden über die Jahre von vielen Tieren als Ruhe-, Brut- und Überwinterungsplatz genutzt.

  • April: Eichhörnchen
  • Mai – Juni: Honigbiene
  • April – Juni: Buntspecht
  • Ab August: Abendsegler, zur Balz
  • Ab November: Abendsegler, für den Winterschlaf und als Tagesunterschlupf
Zwei Siebenschläfer in ihrer Höhle
Siebenschläfer
Eichhörnchen im Bau mit Nuss im Mund
Eichhörnchen

Der Rosenkäfer

Rosenkäfer bei der Mahlzeit in einer Blüte
Rosenkäfer mit seinem auffälligen Panzer

Der grün-gold schillernde Rosenkäfer sieht sehr eindrucksvoll aus. Und nicht nur das. Er gehört zu den besonders geschützten Arten. Wenn er da ist, zeigt das, dass ein Biotop ökologisch sehr gesund ist. Du kannst Dich also freuen, wenn er Du ihn irgendwo antriffst.

Bereits die Larven, die sogenannten Engerlinge, verdauen Holz- und Pflanzenbestandteile ganz besonders gut und so entsteht wertvoller Humus, der den Boden so fruchtbar macht.

Seine Lieblingsspeise ist Nektar, besonders aus Rosenblüten. Dazu fliegt er von Blüte zu Blüte und bestäubt diese ganz nebenbei. Ganz besonders schmecken ihm auch überreife Früchte, da sie sehr süß sind. Du kannst ihn bestimmt gut verstehen!

Anders als bei den anderen Käfern,  die beim Abfliegen die harten Deckflügel hochklappen, sind bei ihm die Deckflügel miteinander verwachsen und lassen sich somit nicht hochheben. Dennoch ist der Rosenkäfer ein gewandter Flieger.

Wow, der Rundgang ist geschafft!

Sicher entdeckst Du beim nächsten Mal wieder neue Dinge auf dieser Seite!